Etappe 3 – Von Neu Darchau nach Arendsee

Am Morgen ging es direkt wieder mit der Elbfähre auf die andere Seite der Elbe. Endlich mal am Fluss ordentlich Strecke machen Richtung Südosten. In der Ferne am anderen Ufer erblicke ich Hitzacker. Jener Ort, der besonders vom Elbe- Hochwasser 2002 erwischt wurde. Leider blieb nicht genug Zeit, um einen kurzen Abstecher auf die andere Seite zu machen und dieses aus der Ferne recht hübsche Städtchen zu besichtigen.

Und plötzlich ging es wieder los, diese endlosen Mäander der Elbe, die einen kaum vorwärts kommen ließen. Jedoch ging es an einigen kleineren Elbsiedlungen vorbei, deren Hausdächer häufig von Herrn Adebar (Störchen) besetzt waren. Auch weitere Aussichtstürme boten immer wieder ein wenig Ablenkung und gaben den Blick auf die Elbauen frei.

In Dömitz angekommen, ging es auf einen Abstecher nach Klein Schmölen. Ein kleines Dorf, hinter dessen sich aber ein für das deutsche Binnenland einzigartiges Naturschauspiel bietet – eine riesige Binnendünenlandschaft. Auf einem Naturlehrpfad kann man die Düne in einem Rundkurs erkunden, den Hinweisschildern zufolge auch barfuß. Und so schloss ich mein Mountainbike mit ein wenig Sorgen am Wanderparkplatz ab, zog die Fahrradschuhe aus und kletterte barfuß die Düne auf und ab, mal entlang von Heidekräutern und Sträuchern, mal durch einen Kiefernwald. Hier merkt man erst, wie sehr der Mensch inzwischen an das Laufen in Schuhen gewöhnt ist, denn die kleinen Kiefernzapfen und -nadeln bohrten sich in die Fußsohle, wovon ich nicht nur auf der restlichen Tagestour sondern auch noch die folgenden Tage etwas spüren sollte.

Zurück in Dömitz ging es diesmal per Brücke über die Elbe und am westdeutschen Elbufer weiter vor bei an einer alten rostigen Eisenbahnbrücke, welche ebenfalls ein demontiertes Relikt der Nachkriegszeit darstellt und einst Wittenberge mit Lüneburg verband.

Schließlich erreiche ich Gorleben. Jener Ort, der immer wieder durch sein Atommüll- Endlager in den Schlagzeilen ist, worauf auch die roten Kreuze vor einigen Häusern noch hinweisen. Das Lager habe ich nie gesehen, dafür den Ort selbst. Und ich muss sagen, es ist ein schönes hübsches Dorf mit vielen liebevoll gestalteten Fachwerkhäusern.

Nachdem Gorleben verlassen wurde, geht es wieder steil bergauf zum Höhbeck. Einst Standort für zwei Richtfunk- Antennen, welche die Telefon- und Rundfunk- Kommunikation mit West- Berlin sicherstellten. Inzwischen existiert nur noch eine Antenne, welche noch von der TU Braunschweig zu Forschungszwecken verwendet wird. Inzwischen befindet sich neben der verbliebenen Antenne noch ein Aussichtsturm auf der Anhöhe, von welchem man einen wunderbaren Blick ins Elbtal bei Lenzen hat.

In dieses Tal fahre ich dann auch wieder auf einem schmalen hinab, um mit der Fähre erneut auf das andere Ufer überzusetzen. Auf der anderen Uferseite steht ein weiterer ehemaliger Grenzwachturm, der den Blick auf das Elbtal von einer anderen Perspektive freigibt.

Noch ein paar Kilometer folge ich dem Elberadweg, bevor es eine letzte Überfahrt per Fähre nach Schnackenburg gibt und der Elberadweg und das Elbtal verlassen wird.

Es geht damit in den Salzlandkreis, welcher seinen besonderen Reiz durch die vielen Alleen und noch gepflasterten Straßen versprüht.

Wenig später wird der Blick auf den Arendsee frei. Ähnlich wie der Schaalsee eines dieser versteckten Kleinode in Deutschland, an denen man gerne Urlaub macht.

Das Restaurant meiner Unterkunft hat mir seit langem mal wieder Klöße, Rotkohl und Rinderrouladen auf den Speiseplan gestellt. Genau das, was ich nach der heutigen langen Fahrradtour mir gewünscht habe. Dazu gab es noch ein belgisches Kirschbier, mein erstes. Obwohl ich ziemlich skeptisch war, was die Kombination von Frucht und Hopfen angeht, muss ich sagen, es war echt lecker und ein gelungener Abschluss des Tages.

Etappe auf Alltrails

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