Etappe 4 – Von Arendsee nach Jübar

Der Tag begann schon recht früh, denn um noch am Vortag etwas zu essen zu bekommen, ließ ich den Sprung ins kühle Nass aus. Das wollte nachgeholt werden. Schließlich waren Schalsee und Arendsee die einzigen beiden Badeseen, welche ich an jenen schönen Sommertagen an den Etappenzielen erblicken sollte.

Und so schnappte ich mir die Badesachen und ging hinunter zum See. Das Hotel hatte einen eigenen Steg am See, von dem man aus in das kühle Nass steigen konnte. Brrrr, ganz schön kalt heute früh, dachte ich mir, als ich immer mehr Sachen auszog. Trotzdem wagte ich es, die Treppen hinein in den See. Und plötzlich war es im See so warm, dass es einem nur schwer viel, wieder aus ihm heraus in die morgentliche Kühle zu gehen. Nach der Dusche im Hotel, um den Seegeruch wieder loszuwerden, gab es noch ein reichhaltiges Frühstück, bevor es auf die vierte Etappe ging.

Zunächst ging die Route noch ein wenig entlang des Sees, dann wieder über das flache Land des Salzlandkreises. Nach einigen Kilometern erblickte ich den Abzweig nach Salzwedel. Und auch wenn die Stadt noch sehr den alten DDR- Charme versprüht, ein wichtiges Highlight hat sie zu bieten. In ihr befindet sich die erste Baumkuchenmanufaktur Deutschlands. Genau dorthin radelte ich. Obwohl unangemeldet und ohne Gruppe durfte ich in der Backstube zusehen, wie ein echter Baumkuchen produziert wird. Denn dieser wird wie an einem Spieß für ein Spanferkel schichtweise aufgebaut und sieht eigentlich im Original weiß aus. Selbst leckere, kreative Hochzeits- und Geburtstagstorten fertigt man hier in Handarbeit als Baumkuchen. Natürlich durfte anschließend auch ein Besuch im Café Kruse nicht fehlen, in welchem man den Original Salzwedler Baumkuchen z.B. als Variante der Schwarzwälder Kirschtorte verköstigen kann.

Relativ unspektakulär ging es dann weiter zwischen Feldern und Wäldern bis Jübar. Hier bog ich Richtung FerienhofHanum ab, wo heute meine Übernachtung sein sollte. Er ist angeschlossen an einen Pferdehof und bietet somit auch tierlieben Familien einen geheimen Urlaubsort. Auch wenn die Unterkunft sehr spartanisch ist, die Gastgeberin war sehr freundlich. Und weil ich bereits durch den Abstecher nach Salzwedel 100 km in den Beinen hatte und kein Restaurant o.ä. in der Nähe war, machte sie mir ein leckeres gutbürgerliches Abendessen aus Spiegelei, Brot und Salat.

Für mich sehr erstaunlich war, dass sie ursprünglich aus dem Westteil Deutschlands kam. Denn normalerweise ist es eher so, dass die Menschen auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung mehr von Ost nach West pendeln. Sie begründete dies mit der Mentalität der Menschen, die angeblich im Ostteil deutlich freundlicher, hilfsbereiter und offener sein muss als im Westteil.

Etappe auf Alltrails

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