Etappe 2 – Von Zarrentin nach Neu Darchau
Mit einem letzten Blick auf den Schaalsee geht es heute weiter. Nach nur wenigen Kilometer quert man die belebte Autobahn zwischen Hamburg und Wittstock.
Wo sich einst eine Grenzübergangsstelle, kurz Güst, befand, ist heute eine moderne Raststätte und ein Gewerbegebiet entstanden. Durch selbiges muss man ein wenig fahren, bevor es durch einen Kiefernwald geht.
Die negativen Seiten der Wiedervereinigung zeigen sich allerdings wenige Meter entfernt vom Gewerbegebiet. Dank purem Egoismus wird hier versucht, der Eurovelo 13 mittels aufgegrabenem Erdreich und Baumstämmen, der Weg zu blockieren. Hier hat wohl noch jemand nicht verstanden, dass Mauern in den Köpfen nichts mehr zu suchen haben. Ich wagte den Weg quer durch das Gelände, denn mein Navigationsgerät kannte keinen anderen Weg und ich war in dieser Gegend auch fremd.
Schließlich kam ich wieder auf einen gut befestigten Forstweg, dessen daran befindlicher Wegweiser mir sagte, dass ich mich auf der richtigen Route befand. Nachdem ich den Kiefernwald hinter mir gelassen habe, kam ich am Elbe- Lübeck- Kanal an. Diesem folgend kam ich schließlich in Lauenburg an der Elbe an. Hier befindet sich die Palmschleuse, die älteste Kammerschleuse Europas.
Entlang der Elbe geht es nun weiter Richtung Boizenburg. Und obwohl man sich direkt an der Elbe und immer noch im norddeutschen Tiefland befindet, gibt es hier schon die ersten Anstiege. Der Elwkieker ist einer jener Aussichtspunkte auf einer Anhöhe, von welcher aus sich wunderbar ins Elbtal blicken lässt.
Nachdem der ehemaliger Grenzübergang Schwanheide, welcher in ein Restaurant umgebaut wurde, passiert ist, erreicht man auch schon Boizenburg. Im Ortskern befindet sich ein Fliesenmuseum, welches ich aus Zeitgründen leider nicht besichtigen konnte. Und so ging es weiter entlang der Elbe größtenteils auf dem Elberadweg. Leider sieht man nur wenig von der Elbe, da man entweder weit von ihr entfernt auf dem Deich oder sogar hinter dem Deich fährt. Die Strecke hier war vielleicht die am psychisch anstrengdsten, da man zwar eine ganze Weile fährt, durch das Mäandrieren des Flusses jedoch nur sehr langsam Richtung Südosten vorwärts kommt. Hier bieten als Aussichtspunkt umgebaute ehemalige Grenzwachtürme eine willkommene Abwechslung zum Blick in das Elbtal. Kaum zu glauben, dass diese weiten Flächen komplett durch das Elbe- Hochwasser im Jahre 2002 überschwemmt wurden.
Irgendwann war ich dann doch in Bleckede angekommen. Dort verkehrt noch eine der wenigen Elbfähren, welche einen an das andere Ufer bringt. Und nach einigen Kilometern ist dann auch das heutige Etappenziel eine private Unterkunft in Neu Darchau erreicht. Leider etwas später als gedacht. Nachdem ich in der Unterkunft erfolgreich die Ameisen von meinem Schlafzimmer mit Backpulver ferngehalten habe, musste ich feststellen, dass es in diesem Ort relativ wenig Verpflegungsstationen gibt. Ein kleines Restaurant an der Elbe hatte jedoch geöffnet, sodass der Magen nicht komplett leer geblieben ist.