Etappe 7 – Von Ilsenburg nach Zorge
Heute stand die kürzeste Etappe der gesamten Tour an. Das Wetter war leider sehr bescheiden, denn der Regen wollte einfach nicht aufhören. Aber was soll man erwarten, wenn man fünfzehn ganze Tage unterwegs ist. Dass es da irgendwann regnen würde, war zu erwarten.
Früh ging es erst einmal hinunter zum Bahnhof. Denn Andi wollte heute mit dem Zug kommen und die folgenden sieben Etappen mitfahren. Und obwohl ich ihm empfohlen habe, längere Strecken und auch mal einige Anstiege zu fahren (in Hannover nahezu unmöglich), sollte er es heute sprichwörtlich auf die harte Tour mit seinem Trekkingbike zu spüren bekommen und am Ende des Tages sagen „Du hattest Recht“.
Also war Zähne zusammenbeißen angesagt, obwohl der EV13 den Radfahrer glücklicherweise am höchsten Berg des Harzes, dem Brocken vorbeifahren lässt.
Zunächst ging es das Ilsetal ein Stück hinauf bevor an der Bremer Hütte der Weg Richtung Plessenburg zu nehmen war. Dann ging es in einem leichten auf und ab weiter zur Steinernen Renne. Da es ungemütlich draußen und die Etappe heute nicht allzu lang war, ging es hinein ins Gasthaus zum Trocknen, stärken mit Blick hinunter zur Holtemme.
Frisch gestärkt und leicht getrocknet, ging es wieder hinaus in dieses ungemütliche Wetter nach Drei Annen Hohne und von da fast parallel zur Harzquerbahn bis nach Elend und Sorge.
Inzwischen schloss der Himmel seine Schleusen wieder und gab den Blick auf die Sonne frei. Mit einem knackigen Anstieg erreichen wir das Grenzdenkmal Ring der deutschen Einheit, welcher ebenfalls Bestandteil des Harzer Grenzweges ist. Andi schaute sich zum ersten Mal im kleinen das an, was ich während der letzten Tage in verschiedenen Grenzmuseen und -denkmälern zu Gesicht bekam. Auf dem ehemaligen Kolonnenweg ging es steil hinab in eine Senke und ebenso steil wieder hinauf. Hier zeigten sich sowohl die Unterschiede in der Federung als auch dem Gewicht beider Bikes. Denn während ich mich fast den ganzen Anstieg hinauf quälen konnte, musste Andi schieben. Mit Blick auf den Brocken gelang mir eines der wenigen ungestellten Fotos von meinem Kumpel bevor es weiter Richtung Hohengeiß und hinab zum Etappenzielort Zorge ging.
Inzwischen ist es wieder Sommer geworden. Das Freibad hatte trotzdem am heutigen Tag geschlossen. Und so ließen wir den Tag mit einem kühlen Weizen und einer ordentlichen Radlerportion im Hotel ausklingen.