Etappe 8 – Von Zorge nach Bornhagen

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel in Zorge ging es entlang des gleichnamigen Baches hinab nach Walkenried. Vorbei am Kloster, über die Bahnstrecke Northeim – Nordhausen und vorbei des ehemaligen KZ- Außenlagers des Ortes ging es aus dem Harz heraus. Der erste größere Höhenzug liegt nun hinter uns. Einige weitere sollten auf den restlichen Etappen noch folgen. Damit fahren wir aber auch im ostddeutschen Teil inzwischen durch Thüringen.

Und so ist wenig später auch schon das Grenzlandmuseum Tettenborn erreicht, einer Kombination aus Marienborn und Höttensleben. Aus diesem Grund hielten wir nur kurz und fuhren dann weiter Richtung Duderstadt.

Kurz dahinter befindet sich das West- Östliche Tor, einem Kunstwerk, welches sich beidseitig der ehemaligen Grenze befindet. Die Umgebung des Kunstwerkes ist in eine Art Naturlehrpfad mit vielen Informationstafeln verwandelt worden. Ein in den Boden eingelassener Metallträger symbolisiert die ehemalige Grenze. Die nur wenige Meter entfernte Bank zieht den wohl bekanntesten Spruch Michael Gorbatschows: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ – Symbol für den Niedergang der DDR.

Vorbei am nächsten Grenzlandmuseum im Eichsfeld geht es hinauf entlang des alten Grenzstreifens auf die westdeutsche Seite zum Pferdeturm. Vom ehemaligen BSG- Aufklärungsturm hat man eine wunderschöne Sicht auf das Eichsfeld.

Und wieder geht sukzessive bergab, die A38 von Göttingen nach Leipzig wird überquert bevor es hinab in das obere Leinetal geht zu jenem Bach, der in Hannover bereits zu einem eindruckvollen Fluss herangewachsen ist. Flüsse und das Wasser kennen eben keine Grenzen.

Kurz nach Arendshausen dann der Schock: Aufgrund der Hitze des Tages ist die Trinkblase leer. So teilen Andi und ich uns die restlichen Flüssigkeitsvorräte beim letzten Anstieg Richtung Bornhagen. Kurz vor dem Ziel waren dann auch diese aufgebraucht. Kilometer und Höhenmeter stecken in den Knien und Waden, jeder kleine Anstieg wird anstrengender. Trotzdem geht es immer weiter und teilweise auch steiler nach oben.

Mit letzter Kraft kämpfen wir uns durch Bornhagen. Aufgrund der vielen Symbole scheint es ein sehr christliches und auch gastgeberfreundliches Dorf zu sein. Kaum zu glauben, dass ein Politiker wie Björn Höcke aus so einem friedlichen Ort kommt.

Endlich am Klausenhof angekommen, gibt es für uns beide nur noch ein. Fahrräder anschließen, in den Schatten setzen und erst einmal zwei große Hefeweizen die Kehle hinunter laufen lassen.

Nachdem sich der Körper wieder etwas erholt hatte, ging es zur Besichtigung der heutigen Schlafstätte. Das Hotelzimmer war bereits ausgebucht, auf Stroh wollte auch keiner schlafen. So zogen wir es vor, im Pilgerzimmer zu übernachten. Über ein Scheunentor ging es durch das Fleisch- und Wurstmuseum, auf dessen linker Seite die Bad- und Toilettenräume waren. Eine Holztreppe führte hinauf zur Strohkammer linker und zum Pilgerzimmer rechter Hand. Es war ein wenig wie ein Mix aus Jugendherberge und Leben bis in die 1950er hinein. Egal, der brennende Schweiß des Tages musste erst einmal runter. Da störte es auch nicht, dass die Dusche nur kaltes Wasser bot. Wenn man sich einfach nur ein Tauchbecken nach der Sauna vorstellt, würde es schon nicht so schlimm werden.

Und nach dem Duschen ging es nochmals in den Biergarten hinaus, um den Abend bei einem ordentlichen kalorienreichen Essen ausklingen zu lassen.

Etappe auf Alltrails

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